Dieses Wochenende schlug die GH-Familie ihre Zelte am Slovakiaring auf, schon Freitagabend war das Fahrerlager voll, alle Boxen bezogen und die Stimmung perfekt. Wieder nutzen viele Fahrer die 1000PS Veranstaltung am Donnerstag und Freitag am Slovakiaring, um sich auf das GH-Wochenende vorzubereiten. Die Strecke östlich von Bratislava ist die schnellste der Saison, die vielen unterschiedlichen und technisch anspruchsvollen Kurven machen es den Piloten nicht einfach, dazu kommen vier Kuppen, die den Ring in der Slowakei einzigartig machen. Auch der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite, die Temperatur erreichte am Samstag 30° und die vorhergesagten, möglichen Regenschauer blieben das ganze Wochenende aus. Wer einen Blick auf die StUp App oder auf den Zeitmonitor warf, wusste, was am Sonntag auf uns zu kam. Die Zeiten waren wieder unfassbar gut und die Abstände zwischen den Fahrern so gering, dass wir die Rennen kaum erwarten konnten.
Fast vierzig Teams standen Samstagabend am Start des Langstreckenrennens, das wie immer hinter dem Safetybike gestartet wird. Nach sehr langen und nervenaufreibenden zweieinhalb Stunden ging der Sieg in der Klasse Supersport an das Team Sexy Kexe, der zweite Platz mit einem Abstand von nur 12 Sekunden an Motor Bike Poysdorf. Der dritte Platz am Podest ging an WRM Racing. Auch in der Klasse Superbike waren die ersten drei Teams in der gleichen Runde und absolvierten in Summe 65 Runden. Am Ende gewann Tirol Racing vor Brillant Racing und Scheidlkniera.
Wie immer nach der Langstrecke wurden die Fahrer verköstigt, diesmal mit den bekannt guten Kesselwürsten und natürlich gab es Bier für den Durst ( gesponsert von „Karosserie Urli“) – vielen Dank dafür!
Den Anfang am Sonntag machte die Klasse Supersport. Die ersten Vier lagen schon im Qualifying innerhalb einer Sekunde, die Startaufstellung war: P1 Wohlmuth Andreas, P2 Rehak Dominik, P3 Kastenhuber Alexander und P4 Weber Michael, von Platz fünf startete Herr Stefan mit seiner Moto2. Rehak konnte am Start die Führung übernehmen, Kastenhuber folgte Rehak, mit etwas Abstand dann Weber & Wohlmuth. Sofort kämpften Rehak und Kastenhuber hart, aber fair um die Spitze, die Positionen wechselten mehrmals pro Runde aber nach der zweiten Runde übernahm Kastenhuber die Führung und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab.
Weber konnte die Lücke schnell zum Führungsduo schließen, überholte schließlich Rehak und machte sich auf die Verfolgung von Kastenhuber. Beim Anbremsen zur Kurve drei machte er einen folgenschweren Fehler, beim Runterschalten kam er zwischen die Gänge, er versuchte noch ohne Gang und mit gezogener Kupplung die Kurve irgendwie zu erwischen, wurde jedoch weit und stürzte schlussendlich über das Vorderrad. Fahrer und Bike okay, aber das Rennen war vorbei. Rehak kämpfte gegen Ende des Rennens mehr mit seinem Armpump als mit Wohlmuth, der es noch schaffte den Abstand auf den führenden Kastenhuber auf fast eine Sekunde zuzufahren. So ging der Sieg wieder an Kastenhuber, Platz zwei an Wohlmuth und P3 an Rehak.
Herr fuhr in der achten Runde an die Box, Ranak lag danach ungefährdet auf dem vierten Platz, leider unterschätze er den Durst seiner KTM RC8R und füllte zu wenig Benzin in den Tank, so war für ihn in Runde 9 das Rennen vorzeitig zu Ende. So ging Platz vier an Fidler und Platz fünf an Braunstingl. Wir dürfen gespannt sein, was die renommierten Oldstars noch aus dem Köcher ziehen, um die Siegesserie des Youngsters Kastenhuber zu beenden.
Wenn fast zwanzig Rennmaschinen aus Noale von der Leine gelassen werden und sich der einzigartige V4 Klang über die Rennstrecke und Fahrerlager legt, ist wieder Aprilia-Time. Auch am Slovakiaring kämpften die schnellsten Aprilia Piloten über acht Runden um Pokale. In der Klasse Pro Superbike kämpften Siebel Sascha von der Pole und Weinhara Thomas, Startplatz 2, bis zum Schluss um den Sieg. Am Zielstrich fehlten Weinhara 0,223 Sekunden auf Siebel, der musste sich wie schon im ersten Rennen knapp geschlagen geben. Auf Platz drei landete der von Startplatz vier gestartete Auer Kevin und verdrängte Limmer Michael vom Podest. Auch zwischen den beiden betrug der Abstand nur 0,596 Sekunden. Das Rennen war an Spannung kaum zu überbieten, denn auch P5 und P6 trennten nur 1,5 Sekunden, Strauch Thomas kam vor Richman auf Position 5 ins Ziel.
Auch wenn Siebel schon zwei Siege einfahren konnte, die Abstände sind teilweise so gering das schon der kleinste Fehler am Jahresende den Unterschied ausmachen kann und die nächsten Rennen entscheidend sein werden. Auch in der Klasse Aprilia Superbike betrug der Abstand vom ersten bis zum vierten Platz keine zehn Sekunden und wieder einmal zeigt sich, dass ein Markenpokal immer für spannende Rennen sorgt. Den Sieg holte sich Weinhara Christian vor Diermaier Alexander und der dritte Podestplatz ging an Schwarz Thomas. Pokale gab es auch für Grünberger Oliver (P4) und Jänicke Markus (P5).
Auch im Flying Rider Cup ging es heiß her am Slovakiaring, die ersten vier in der Startaufstellung: P1 Schiefermair Kurt, P2 Ebner Thomas, P3 Rohmann Adrian und P4 Ziller Josef lagen fast innerhalb einer Sekunde. Nur Zinner Christian deckte seine Karten im Qualifying noch nicht auf und stellte seine BMW S1000RR mit mehr als 0,6 Sekunden Rückstand auf Ziller auf P5. Das Rennen wurde, wie immer, fliegend gestartet, Rohmann konnte die Führung übernehmen und den Abstand verwalten, er gewann mit einem Vorsprung von 5 Sekunden.
Dahinter tobte ein Dreikampf um die restlichen zwei Podiumsplätze. Es gab etliche Überholmanöver und nach spannenden acht Runden ging der zweite Platz an Schiefermair, Platz drei an Ebner. Der vierte Platz ging an Ziller, vor Schmitzberger Manuel, der den fünften Platz belegt.
In der Klasse PRC SBK gewann Tomasz Tobiaz vor Spitzenstätter Andreas und Rittner Stefan. Platz vier ging an Kittinger Gerald, Platz fünf an Schmutz Michael. Das auch eine Rennserie mit einer Mindestzeit spannende Kämpfe liefert zeigt das Ergebnis der Klasse PRC SSP. Platz eins ging mit einem Vorsprung von mehr als vier Sekunden an Sorger Patrik. Dahinter entbrannte das ganze Rennen über ein Dreikampf, im Ziel trennten die drei Racer nicht einmal 0,8 Sekunden! Platz zwei ging an Daniel Zajicek, Platz drei an Weber Reinhard und Platz vier an Wolfgang Reitzer. Lang Christian fuhr dahinter ungefährdet auf Platz fünf.
Auch das Rennen des SRC wurde wie üblich hinter dem SafetyBike gestartet, das dieses WE von der österreichischen Motorrad-Legende Klaus Grammer gefahren wurde. Das Rennen wurde nach vier Runden abgebrochen, da aber mehr als die Hälfte des Rennens absolviert wurden, wurde es nicht neu gestartet und es gibt volle Punkte für die Fahrer. In der Klasse SBK ging der Sieg an Skora Robert, 0,5 Sekunden dahinter Matovic Jozef auf P2 und den dritten Platz belegte Denk Erhard. In der Klasse SSP standen auf dem Podest: Fassl Markus P1, Szuchanek Martin P2 und Fidler Petra P3.
Den Abschluss am Slovakiaring machte diesmal das Rennen der Superbikes und die teilweise über 200PS starken Bikes machten ihrem Namen alle Ehre. Die Pole sicherte sich Huber Michael, diesmal auf einer Honda CBR 1000 RRR Fireblade. Unbestätigten Gerüchten zufolge war seine Aprilia, die er am Pannoniaring in der Hauskurve versenkte, nicht mehr zu retten. Auf Platz zwei startete Ober Markus, von Platz drei Blechschmidt Martin und von Platz vier Yarar Memet. Ober übernahm Platz eins, Huber konnte nicht ganz das Tempo von Ober mitgehen. Beide versuchten dann ihre Pace so lange wie möglich zu halten und keine Fehler zu machen, Ober gab dann die Führung bis zur karierten Fahne nicht mehr ab. Dahinter fuhr Huber auf Platz zwei. Platz drei ging an Schmickl Georg, der nach einer fulminanten Aufholjagd aufs Podium (P3) fuhr. Platz vier ging an Yarar, der auf der Strecke um 0,9 Sekunden geschlagen wurde, aber zehn Strafsekunden aufgrund eines Frühstartes kassierte. Trotz der Strafe behielt er Platz vier, Platz fünf ging an Künzner Michael. Da Ober, keine Jahreskarte hat und somit in der Gesamtwertung nicht gewertet wird, führt in der Gesamtwertung Yarar vor Blechschmidt und Neumair. Auf Platz vier liegt Huber trotz der Nullnummer am Pann.
Auch das zweite GH Cuptermin am Slovakiring ging wieder viel zu schnell zu Ende, es wurde viel gefahren, gefeiert und gelacht. Ein Wiedersehen gibt’s am 21. und 22. Juni auf der neuasphaltierten MOTO GP Strecke in Brünn, bis dahin sitzen bleiben und rechts ist das Gas, euer Chris H